St. Cäcilia
Eine Seite der Pfarrgemeinde NiederzierStichwort: Heilige Drei Könige
Mit dem Begriff Heilige Drei Könige bezeichnet die katholische Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums (Mt 2) erwähnten Weisen aus dem Morgenland, die durch den Stern von Betlehem zu Jesus geführt wurden. Im Neuen Testament werden sie nicht näher beschrieben. Bereits im 3. Jahrhundert entstand jedoch eine umfangreiche Legendenbildung, aus der sich ihre Zahl, ihre Bezeichnung als Könige und – im 6. Jahrhundert – ihre Namen herleiten.
Ihr Hochfest in der katholischen Kirche ist der 6. Januar, der umgangssprachlich Dreikönigstag, auch Dreikönig genannt wird. In der Liturgie heißt das Fest Erscheinung des Herrn, bzw. Epiphanie oder Epiphanias.
Exegese und biblische Bezüge
Das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums berichtet im Rahmen der Erzählung von der Geburt Jesu Christi in Betlehem über die Verehrung des Neugeborenen durch Magoi apo anatolôn, dem griechischen Wort für Magier aus dem Osten. […] Nach allgemeiner Auffassung repräsentieren sie die Welt der Heiden. Sie suchen nach dem neugeborenen „König der Juden“ (V.2), ein Begriff, der bei Matthäus sonst von Römern, also von Heiden verwendet wird (vgl. Mt 27,11.29.37); […]
Überlieferungen über Zahl, Namen, Alter, Herkunft
Als Namen kommen in der lateinischen Tradition ab dem Anfang des 6. Jahrhunderts Variationen von Caspar, Melchior und Balthasar vor. Dagegen heißen sie bei den syrischen Christen Larvandad, Hormisdas und Gushnasaph; bei den Armeniern werden sie Kagba und Badadilma genannt; bei den Äthiopiern tragen sie die Namen Tanisuram, Mika, Sisisba und Awnison, Libtar, Kasäd. In der Kunst werden sie oft auch als Jüngling, erwachsener Mann und Greis dargestellt. […]
Im 12. Jahrhundert glaubte man im christlichen Abendland, die Welt bestehe aus drei Kontinenten, nämlich Europa, Asien und Afrika. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurden aus den drei Weisen dann drei Könige. Es verbreitete sich die Anschauung, die drei Könige symbolisierten die drei Kontinente. Da man Afrika zu dieser Zeit in der Regel mit dem von den Griechen als schwarzes Land bezeichneten Nordostafrika identifizierte, wurde der Vertreter Afrikas in der künstlerischen Darstellung zum Mohren. Ab dieser Zeit finden sich Darstellungen, auf denen der dritte König, der vorher wie die anderen eine weiße Hautfarbe hatte, mit schwarzer Hautfarbe dargestellt wird. Dabei wird meistens der jüngste König Caspar auch als dieser Mohr bezeichnet. Doch finden sich bereits in anderen frühen Quellen Melchior und mitunter auch Balthasar als die Vertreter Afrikas. Diese Uneinheitlichkeit findet sich auch noch in neueren Traditionen und literarischen Darstellungen. Bei Restaurationsarbeiten fand sich ein Gemälde der Florentiner Schule, in denen ein weißer König schwarz übermalt war, wie es der neuen ikonographischen Interpretation der drei Heiligen entsprach.
Von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen leitete man Mitte des 20. Jahrhunderts „Christus mansionem benedicat“ als christlichen Segensspruch ab, den die Sternsinger heutzutage in der Abkürzung „C+M+B“ neben die Haustüren schreiben. […]
(Text: Wikipedia/Foto: Pfarrer Martin Seidel – Bild: Sarah Frank in pfarrbriefservice.de)
Einen Kommentar schreiben