St. Cäcilia
Eine Seite der Pfarrgemeinde NiederzierGlocken an St. Cäcilia
von Biergans und Kamitz in St. Cäcilia
Glocken an St. Cäcilia
Das Bistum Aachen hat im Februar 2008 ein Glockenbuch herausgegeben. Unser Bischof + Heinrich Mussinghoff hat zum Glockenbuch des Bistums ein Geleitwort geschrieben. Hier einige Zitate:
„Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn!“ Mit diesem Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja (40, 3) beginnt Markus sein Evangelium (1, 3). Unter dieses Wort habe ich meinen bischöflichen Dienst im Bistum Aachen gestellt. Es sind die Glocken in den Türmen unserer Kirchen, die uns täglich zum Gebet und Gottesdienst rufen. Es sind die Glocken in den Türmen unserer Kirchen, die uns morgens, mittags und abends zum Gebet des Angelus einladen. Es sind die Glocken in den Türmen unserer Kirchen, die uns rufen in der Wüste der religiösen Gleichgültigkeit unserer Zeit, manchem zum Ärger, manchem zur Freude, vielen zu einer kulturellen Gewohnheit. Erst wer weite Reisen macht in muslimische oder asiatische Länder, spürt nach einigen Tagen, was ihm kulturell fehlt, der fein aufeinander abgestimmte Klang der erzenen Glocken. Viele wurden vor Jahrhunderten gegossen, sind Heiligen geweiht, erinnern mit ihren Denksprüchen an Ereignisse der Geschichte und werden noch Jahrhunderte klingen können. Etwa 1.670 Glocken lassen im Bistum Aachen ihr ehernes Lied erklingen, damit die Gläubigen gerufen werden, Gott allein die Ehre zu geben: Soli Deo Gloria.“
Unsere Pfarrkirche verfügt über 4 Glocken. (Fotos: M. Kamitz)
← Die älteste Glocke, die „Anna-Glocke“ wurde im Jahre 1505 durch den Glockengießer Gregor I von Trier, Aachen aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 1.219 mm. Sie trägt ein Schriftband mit der Aufschrift „ST ANNA HEISCHEN ICH, TZO DEM DIENST GODDES LUDEN ICH + DEN DUVEL VERJAGEN ICH + GREGORIUS VAN TRIER GOUS MICH + ANNO DIE MVCV“. Sie fungiert als Schlagglocke. Sie wird von außen mit dem Uhrhammer angeschlagen und hat die Aufgabe des Stundenvorschlags.
← Die „St. Cäcilia-Glocke“, allgemein „Die große Schelle“ genannt, wurde im Jahre 1789 durch den Glockengießer Willibrod Stocky, Jülich aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 880 mm. Sie trägt ein Schriftband mit der Aufschrift „ST. CAECILIA HEISCH ICH, ALL UNGEWITTER VERTRIEB ICH, DEN LEBENDEN UND DEN DODEN LEUTE ICH“. Am 30. Dezember 1789 wurde dem Kapuziner-Guardian in Düren die Vollmacht erteilt, die Glocke für die Pfarrkirche zu weihen. Die Glocke, die im Schild das Bild der Hl. Cäcilia trägt, musste 1942 für Kriegszwecke abgeliefert werden, kehrte jedoch 1948 nach Niederzier zurück, nachdem sie auf einem Schrottplatz in Hamburg unversehrt aufgefunden wurde. Sie fungiert als Schlagglocke. Sie wird von außen mit dem Uhrhammer angeschlagen und hat die Aufgabe des Viertelstundenvorschlags.
← Die größte Glocke wird „Königin des Friedens“ genannt. Sie wurde im Jahre 1958 von den Glockengießern Josef Feldmann und Georg Marschel, Münster aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 1.300 mm. Am 13. Januar 1959 weihte der Aachener Prälat Dr. Brosch die Glocke ein. Sie trägt ein Schriftband mit der Aufschrift „KÖNIGIN DES FRIEDENS WIRD ICH GENANNT. DEN FRIEDEN ERFLEH ICH FÜR STADT UND LAND. DEN FRIEDEN LEGE ICH IN EURE HAND. DEN FRIEDEN KÜND ICH AM GRABES-RAND. Taufpate der Glocke war der damalige Bürgermeister Peter Hoegen, der für die Anschaffung einen Kostenbeitrag von 9.000 DM sammelte.
← Die vierte Glocke ist die „Franziskus-Glocke“ und hat einen Durchmesser von 760 mm. Sie trägt das Schriftband „ST. FRANZISCUS NOMINOR SOLI DEO GLORIA LAUS ET HONOR“ und im Schild das Bild des Hl. Franziskus. Nach den unterlegten Schriftzeichen des Schriftbandes trägt sie das Herstellungsjahr 1754 und ist damit die zweitälteste Glocke. Einen Hinweis, von welchem Glockengießer diese Glocke gegossen wurde, gibt es leider nicht.
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Nicht mehr vorhandene Glocken:
- Die älteste Glocke der Niederzierer Kirche stammt aus dem Jahr 1447 und trägt die Inschrift „SENT CATRIN HEISCHEN ICH + JOHANN BRODERMANN IND ALF GOISSEN MICH + MCCCCXLVII“. Sie wurde durch die Glockengießer Johann Brodermann und Ailf von Wipperfoirde gegossen. Diese Glocke, auch „Kleine Schelle“ genannt, sprang 1930 beim Osterläuten (Beiern) entzwei und ist jetzt über dem Priestergrab gegenüber dem Kirchturm als Denkmal angebracht.
- Die Marienglocke, auch „Die große Glocke“ genannt, stammte aus dem Jahre 1516. Die Inschrift lautete „MARIA HEISCHEN ICH + EYN MODER DER GNADEN BYN ICH + VUR DEN SUNDER BIDDEN ICH + GREGORIUS VON TREYER GOYS MICH + ANNO DIE MCCCCCXVI“. Diese Glocke musste 1942 für Rüstungszwecke abgeliefert werden und wurde für den Abtransport im Turm zerlegt.
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