Wir schreiben die Geschichte unserer Pfarrkirche St. Cäcilia fort!

Wir schreiben die Geschichte unserer Pfarrkirche St. Cäcilia fort!

Gepostet von am Mrz 22, 2017 in Allgemein | 1 Kommentar

Auch wenn bei der anstehenden Fusion unserer Niederzierer Kirchengemeinden eine der beiden Optionen eine Auflösung aller bestehenden Pfarreien ist und damit Jahrhunderte an Tradition in der Versenkung verschwinden würden, wollen wir die Geschichte unserer Pfarrkirche St. Cäcilia – eine der ältesten Kirchen im Bistum Aachen – fortschreiben und um weitere, interessante Details ergänzen.

Bereits im Mai des vergangenen Jahres gab es erste Hinweise auf weitere, interessante Informationen zu unserer Kirchengeschichte. Sie wurden uns u. a. durch unseren Heimat- und Geschichtsverein übermittelt. Natürlich werden wir die nachstehenden Informationen in unsere Seiten zur Geschichte unserer Pfarrkirche sowie in der freien Enzyklopädie WIKIPEDIA unter St. Cäcilia (Niederzier) einbauen.

Zum Taufstein

Nach jetzt vorliegenden Dokumenten, beauftragte der damalige Kölner Domkapitular Dr. Arnold Steffens in Zusammenarbeit mit dem Kölner Architekten Heinrich Renard am 25. Mai 1906 den Kölner Goldschmied und Emailleur Heinrich Birgel, für den Taufstein mit der Herstellung des Zinkbeckens und des Taufsteindeckels in Messing mit vier gravierten Brustbilder-Cartons (nach Entwürfen von W. und E. Mengelberg) zum Preis von 600 Mark. Darüber hinaus beauftragte er die Kölner Firma Henckeshoven & Woringen, den Taufstein mit einer Säule und einem entsprechenden Sockel zu versehen. Hierfür wurden einschließlich des Aufstellens insgesamt 590 Mark in Rechnung gestellt. Alle Infos zum Taufstein finden Sie → hier.

Das Taufgitter

 

Die Taufkapelle im Erdgeschoss unseres Kirchturms ist mit einem Taufkapellen-Gitter zum Mittelschiff hin versehen. Auch hier beauftragte der damalige Kölner Domkapitular Dr. Arnold Steffens in Zusammenarbeit mit dem Kölner Architekten Heinrich Renard die entsprechende Herstellung am 02. März 1907 gegenüber der Kölner Kunstschmiede und Schlosserei Jungbluth zum Preis von 260 Mark.

 

Zum Taufaltärchen

Für das, durch den früheren Pfarrer Christian von Berti (13. Mai 1808 – 27. Mai 1841) und seiner Schwester im Jahre 1831 gestiftete, kleine Taufaltärchen, ließ der damalige Kölner Domkapitular Dr. Arnold Steffens durch den Kölner Kunsttischler Anton Klöckner am 06. Februar 1907 die beiden Schränkchen erneuern und mit Einlegearbeiten versehen. Das schmucke Taufaltärchen befindet sich an der westlichen Stirnseite unserer Taufkapelle. Alle Infos zum Taufaltärchen finden Sie → hier.

 

 

 

Das Vortragekreuz

In der Osterzeit ist es immer im Altarchor zu sehen – unser kostbares Vortragekreuz. Es wird auch als Prozessionskreuz bezeichnet. Schon im frühen Mittelalter kannte man kunstvoll gearbeitete, mit Goldblech verkleidete und edelsteinbesetzte als Gemmenkreuze bezeichnete Vortragekreuze, die zugleich Altarkreuze waren. Unser Vortragekreuz wurde am 04.09.1915 erstmalig ausgestellt.  Es besteht aus einer wunderbaren Gold- und Silberapplikation mit kunstvollen Verzierungen und vier blauglänzenden Lapislazuli Natursteinen. Es ist Leonhard Albert Noe gewidmet, der vom 15. Juni 1897 bis zum 30. April 1920 Pfarrer an St. Cäcilia war. Am unteren Rand zur Tragestange trägt es eine Inschrift, die wie folgt lautet:

„Als Pfarrer Noe fünfzig Jahr, als Priester stand am Hochaltar, dies Kreuz der Kirche gab zur Zier. Ein Domkapitular von hier. Dr. Arnold Steffens – 04. September 1915“.

Auch dieses wertvolle, sakrale Ausstattungsstück unserer Pfarrkirche wurde vom damaligen Kölner Domkapitular Dr. Arnold Steffens gestiftet und dem Pfarrer Leonard Albert Noe zu seinem 50-jährigen Priesterjubiläum geschenkt.

 

Zum Cäcilienaltar

Die liegende Figur der Hl. Cäcilia für die Altarmensa wurde von dem Kölner Bildhauer Alexander Iven zum Preis von 445 Mark aus Savoniére-Kalkstein hergestellt. Alle Infos zum Cäcilienaltar finden Sie → hier.

Weihwasserbecken

Unsere Kirche verfügt über insgesamt sechs Weihwasserbecken. Sie befinden sich an den beiden Ausgängen in Richtung Kirchturm am Ende der südlichen und nördlichen Seitenschiffe sowie am Seiteneingang im südlichen Seitenschiff. Sie bieten das geweihte Wasser zum Benetzen der Finger für das Kreuzzeichen an, als Ritus der Vorbereitung zum Gebet und des Taufgedächtnisses. Sie bestehen aus dunklem Marmor. Am 08. Januar 1908 wurden unter zwei Weihwasserbecken rote Marmorsäulchen mit Pilaster nebst jeweiliger Sockel durch das Kölner Atelier Heuckeshoven & Woringen angefertigt.

 

Heiligenfiguren

Im Juni 1908 übergab der damalige Kölner Domkapitular Dr. Arnold Steffens vier Heiligenfiguren zur Erneuerung bzw. Instandsetzung an den Kölner Bildhauer Josef Fink:

Die Statue des Hl. Urban war stark gerissen und wurde ausgebessert. Zur Gewinnung einer richtigen Proportion wurde sie verlängert und gänzlich überarbeitet. Der Sockel, die Hände mit Schwert und Stab, Stola und Brustkreuz wurden erneuert.

Die Statue des Hl. Hubertus war sehr stark beschädigt bzw. gerissen. Sie wurde ausgebessert, die fehlenden Gewandpartien, die Mitraspitze sowie die Hände mit Stab ersetzt und der Sockel mit dem darauf ruhenden Hirsch erneuert.

Die Statue des Hl. Johannes von Nepomuk war ebenfalls stark gerissen. Teile des Armes mit Pelz, die Hände mit dem Kruzifix und die Palme wurden erneuert und die fehlenden Gewandpartien ersetzt.

Die Statue der Hl. Ursula wurde ausgebessert und gänzlich überarbeitet. Der Sockel, ein Armteil und die Hände mit Pfeil und Palme wurden erneuert.

Für die Arbeiten an allen vier Heiligenfiguren fielen insgesamt 1.350 Mark an.

Alle Infos zu unseren Heiligenfiguren finden Sie → hier.

Anfertigung von zwei Heiligenfiguren, deren Verbleib in einem Fall ungeklärt ist

Hl. Mutter Anna mit Kind

Am 27. Januar 1915 gab der damalige Domkapitular Dr. Arnold Steffens die Anfertigung von zwei weiteren Heiligenfiguren gegenüber dem Kölner Bildhauer Nicolaus Steinbach zum Preis von 900 Mark in Auftrag. Es handelte sich um Figuren des St. Arnoldus und der Hl. Mutter Anna mit Kind. Sie wurden aus Lindenholz hergestellt. Beide Figuren hatten jeweils eine Größe von ca. 1,52 m.

Nach unseren Recherchen konnten wir den Verbleib der Heiligenfigur der Hl. Mutter Anna mit Kind ganz überraschend klären. Sie wurde während der Zeit des Pfarradministrators Rick van den Berg (2000-2008)  leihweise der Pfarrkirche St. Antonius in Hambach überlassen.  Der Verbleib der Heiligenfigur des St. Arnoldus ist nach wie vor ungeklärt.

1 Kommentar

  1. Rudolf Wyrsch says:

    Unter der Überschrift „Zum Taufstein“ sollte es statt „Henckeshoven & Woringen“ richtiger „Heuckeshoven & Woringen“ heißen.

    Für eine Verbesserung wäre ich dankbar.

Einen Kommentar schreiben

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert