Pfarrfusion der Niederzierer Pfarreien

Gepostet von am Mai 22, 2015 in Allgemein | Keine Kommentare

An anderer Stelle unserer Niederzierer Internetseiten hatte bereits einige Berichterstattung zum Thema Pfarrfusion stattgefunden (Michael, vielen Dank für Deine Berichte). Am 20. April 2015 fand in Merzenich ein Vermittlungsgespräch aller Merzenicher und Niederzierer Gremienvertreter unter der Leitung von Herrn Schnettler (Diözese), sowie Pfarrer von Danwitz (Berichterstatter an den Bischof) statt. Unter folgendem Link können Sie dazu mehr lesen: http://st-josef-huchem-stammeln.de/?s=Pfarrfusion&submit=Suchen

 

Ergänzend dazu:

Sowohl auf Seiten der Merzenicher als auch auf Seiten der Niederzierer Pfarreien gab es sowohl unterschiedliche Informationsstände als auch Missverständnisse. Eine zum Teil hitzige Diskussion war also zu erwarten und wir denken zu diesem Zeitpunkt auch durchaus zielführend und angemessen.

Die Positionen wurden aus verschiedenen Blickwinkeln dargelegt und im Wesentlichen von der jeweils anderen Seite verstanden. Zumindest war das unser Eindruck. Das räumt nicht das grundsätzliche Problem aus, eine für beide Seiten praktikable Lösung für die Zukunft finden zu müssen. Der Austausch in diesem Teilnehmerkreis war notwendig und hat, davon sind wir überzeugt, den Grundstein für ein besseres Verständnis gelegt.

Besonders hervorheben möchten wir die Vermittlungsleistung von Herrn Schnettler und Herrn von Danwitz. Insbesondere Herr Schnettler hat in seiner Funktion mit einer präzisen Vorbereitung und Kenntnis der Vorgeschichten einen sehr guten Beitrag geleistet. Aus unserer Sicht konnten beide Seiten in seinen Aussagen einen fairen und sachlichen Umgang mit dem Thema erfahren.

 

Etwa einen Monat nach dem Vermittlungsgespräch erhielten wir den Bericht Hans-Otto von Danwitzs an den Bischof. Dieser beschreibt inhaltlich recht gut die Gespräche und Positionen. Ein wesentlicher Punkt ist jedoch in der Formulierung missverständlich wiedergegeben.

 

In dem Bericht findet sich die Aussage: „Die Niederzierer Pfarreien verweigern nicht grundsätzlich die Fusion, aber eine Umsetzung zu den nächsten Kirchenvorstandswahlen Ende 2015 lehnen sie ab.“

 

Die Vertreter der Niederzierer Gemeinden haben jedoch folgendes deutlich, aber auch mit unterschiedlichen Positionen dargestellt:

Eine Fusion zu einem späteren Zeitpunkt lehnen wir nicht grundsätzlich ab. Allen ist klar, daß auf die Veränderungen in unserer Kirche reagiert werden muß und eine Fusion ggf. zukunftssichernd sein kann. Dazu setzen wir voraus, daß wir unsere Gemeinden zum einen dafür entsprechend vorbereitet und zusammengeführt haben und zum anderen dafür positive Aspekte sehen. Eine voreilige Fusion ohne sinnvolle Vorteile und ohne Notwendigkeit lehnen wir ab. Auf mehrfache Nachfrage, welche Zeitachse wir als realistisch sehen mussten wir eine Antwort schuldig bleiben, da wir die Voraussetzungen noch nicht erfüllt sehen. Zur Zeitachse konnten wir keine seriöse Angabe machen. Wir sehen weder Vorteile noch eine Notwendigkeit.

 

Der Bericht schließt mit einer Empfehlung:

„Aufgrund der fehlenden Einigkeit der beiden Bereiche kann ich als Vermittler nicht empfehlen, nur einen Bereich zu vereinigen und den anderen Bereich bestehen zu lassen. Das Thema steht schon seit mehreren Jahren auf der Tagesordnung, es ist also nicht neu. Es besteht im Niederzierer Bereich keine grundsätzliche Ablehnung, die anstehende Umsiedlung von Morschenich macht eine jetzige Entscheidung nötig. Deshalb empfehle ich eine Vereinigung der Pfarreien von Niederzier und der Pfarreien von Merzenich zum Ende des Jahres 2015. Ein Kompromiss könnte ggf. ein Aufschub um 1 Jahr sein, was aber wahrscheinlich aufgrund der Vakanz nicht möglich ist.“

 

Die Empfehlung spiegelt keinesfalls ein Vermittlungsgespräch wieder. Vielmehr folgt die Empfehlung ausschließlich den Merzenicher Positionen und berücksichtigt nicht die Niederzierer Positionen. Wir haben den Eindruck, daß die Empfehlung unabhängig vom Vermittlungsgespräch und den auch durchaus gut wiedergegebenen Inhalten steht.

Wir haben erwartet, daß unsere Positionen genau so ernst genommen werden wie die Merzenicher Standpunkte.

 

Die Empfehlung ist weder „vermittelnd“ noch aus Niederzierer Sicht gut für die Zukunft. Die Empfehlung ist basiert auf dem Willen auch die Niederzierer Pfarreien zügig zu fusionieren und nicht auf dem Vermittlungsgespräch mit beiden Standpunkten. Warum zudem eine Vakanz dem Fortbestand der Niederzierer Pfarrgemeinden im Wege stehen würde ist nicht erklärt.

 

Wir sind überzeugt, daß wir mit den Niederzierer Pfarrgemeinden seit Jahren auf dem behutsamen und guten Weg des Zusammenwachsens sind. Wir sind jedoch für die erfolgreiche Entwicklung mit unseren Gremien verantwortlich und werden diese Schritte folglich nur einvernehmlich gehen wollen. Einer Fusion ohne den Rückhalt unserer Gremien und Gemeindemitglieder bliebe der Erfolg jedenfalls versagt; Frustration, Enttäuschung, das Gefühl majorisiert zu werden und letztlich noch weiter zurückgehende Bereitschaft, sich zu engagieren, wären unweigerlich die Folge.

 

 

Insofern hoffen wir auf eine faire Bewertung aller Argumente im Diözesanpriesterrat und bei der anstehenden Entscheidung Bischof Mussinghoffs.

 

Es wäre sehr enttäuschend, wenn eine Entscheidung zustande kommt ohne die eindeutigen Eingaben aller Gremien unserer fünf Niederzierer Pfarreien mit unseren langjährigen Erfahrungen in unseren funktionierenden Pfarrgemeinden zugrunde zulegen.

 

Die Problematik der Stimmenparität in der GdG muß auch unabhängig von Fusionen gelöst werden können.

Wenn, wie es aussieht, zwei unterschiedliche Wege in die Zukunft für Merzenich und Niederzier sinnvoll sind, dann sollte Bischof Mussinghoff den Mut haben, diese Wege mit uns zu gehen.

 

 

Martin Kamitz, Vorsitzender Pfarreirat St.Cäcilia

Helmut Brendt, Mitglied des Vorstandes Pfarreirat St.Cäcilia

Niederzier, den 21. Mai 2015

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