St. Cäcilia
Eine Seite der Pfarrgemeinde NiederzierSchwester Christa dankt den Sternsingern 2014 für ihre Hilfe
Liebe Sternsinger aus diesem Jahr – erinnert Ihr Euch noch an die Weitergabe der gespendeten Gelder an Schwester Christa? Sie hat Euch jetzt einen Brief geschrieben und bedankt sich bei Euch. Unsere Gemeindereferentin Modesta Gerhards hat den Brief erhalten und Ihr könnt ihn hier lesen:
Liebe Sternsinger in St. Cäcilia Niederzier, liebe Begleiter dieser Kinder,
mit Kindern, die wacker durch das Wasser zur Schule stapfen, mit dem zehnjährigen Antonio, der endlich seinen Traum verwirklichen konnte und nun eingeschult wurde und mit noch vielen, vielen Kindern mehr und ihren Eltern möchte ich Euch großartigen, Hilf-bringenden und Hoffnung-schenkenden Sternsingern sehr, sehr herzlich für die so große Hilfe danken, die Ihr auch in diesem Jahr wieder ersungen und erbetet habt. Ihr seid einfach großartig, habt verstanden, dass wir Schwestern und Brüder und füreinander verantwortlich sind, auch dann schon, wenn man noch ein Kind ist. Danke Euch von ganzem Herzen, Euren lieben Eltern und allen, die Euch begleitet haben.
In Santa Cruz sagt man bei einer unerwarteten großen Freude: „Das ist ja zum Tanzen“. Das haben schon unsere Schwestern auch gesagt, als sie von der großen Hilfe hörten. Menschen, die Not haben, Situationen, die geändert werden müssen und Hilfen, die aufgebaut werden müssen warten überall.
Der kleine Antonio lebt mit seiner Mutter und seinen sieben Geschwistern in diesem Häuschen, das ihnen nicht gehört, das sie nur „hüten“, und aus dem sie jeden Tag vertrieben werden können. Wo der Vater ist weiß niemand. Er arbeitete im Urwald mit einer Holzfirma (die Arbeiter sind dann 10 Monate fort von zu Hause), und er kam nicht mehr zurück.
Keines der Kinder ging zur Schule. Die kleineren Geschwister sind zum Teil unterernährt. So fand man sie und half. Und das bedeutet nicht nur eine konkrete Hilfe, sondern da ist jetzt einfach Hoffnung und Lebensmut und der Wille, aus dem Elend herauszukommen. Antonio sei der eifrigste Schüler, schrieb man mir. Seine Mutter hilft jetzt bei der Mittagstischaktion im Coleg. In Santa Cruz steht im Augenblick noch alles unter Wasser. Es fährt kein Micro bis in die Barrios. Dass die Kinder dennoch – wie auch immer – kommen zeigt, dass sie Hoffnung haben und den Willen haben, ihre Misere zu überwinden.
Ein großes Leid ist, dass wir noch immer nicht genug Schulplätze für alle Kinder haben, obwohl sie schon zum Teil zu 60 in einer Klasse sitzen. Es entstehen ständig neue Barrios immer weiter nach draußen hin. Da es in diesem Jahr wieder große Überschwemmungen gab, sind viele, viele Familien aus dem Beni, die schon mehrfach alles verloren haben, in die Stadt, in unsere Barrios gekommen und brauchen Hilfe, ganz konkrete wie eine Bettdecke, aber vor allem ein Hereingenommen-werden besonders für ihre Kinder, deren die Schwestern sich in besonderer Weise annehmen.
Hunderte Kinder bekamen wieder Schulmaterial und sind damit nicht mehr in Gefahr, Straßenkinder zu werden und den Drogenhändlern in die Hände zu fallen. Hunderte bekommen jeden Tag eine warme Mahlzeit und können so gesund aufwachsen. Für die vielen bekochten Kindern brauchen wir fast jeden Tag allein 1,5 Zentner Reis. Die Eltern sind dankbar und helfen ständig durch Aktivitäten. Durch ihre Hilfe konnten wir den 600 Kindern der Unterstufe vier Monate lang jeden Tag ein Schulfrühstück geben. Im Coleg wie auch in der Kindertagesstätte fühlen sich die so dankbaren Eltern mehr und mehr mit verantwortlich.
Ihre Kinder werden nicht, wie sie zum Teil, Analphabeten bleiben, werden einen Beruf erlernen und tüchtige Menschen sein. Frühere Schüler helfen uns, für die vielen Kinder, die keinerlei Ausweis, auch keine Geburtsurkunde haben, diese zu erstehen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie wichtig das für Kinder und Erwachsene ist, dokumentiert zu sein, eine Person.
Im Coleg konnten wir in diesem Jahr auch einen Raum für medizinische Notfälle einrichten, der nicht nur ein Segen für das Coleg, sondern auch für die ganze Umgebung ist.
Hier fanden wir auch Don Roberto, der vor einigen Wochen seine Frau verlor. Er hat drei Kinder: Cecilia mit 12 Jahren, die beiden Kleinen sind vier und drei Jahre alt. Alle drei sind unterernährt. Auch sie werden jetzt Hilfe erhalten. eines der vier bei der Gasflaschenexplosion verbrannten Kinder hat beide Füße und eine Hand verkrüppelt und braucht einen Rollstuhl. die zwei Kinder, die in Lebensgefahr schwebten, konnten gerettet werden. Und dies und vieles mehr konnte durch eure Hilfe geschehen. So viel Dank möchten wir Euch sagen, denn was ich hier schreibe ist jan nur ein klein wenig von dem, was geschehen konnte.
Und immer wieder bitten wir – auch mit den Kindern – dass Ihr und Sie alle immer selbst die Hilfe erfahren können, die Sie so großzügig schenken.
Liebe Sternsinger, Euch, Euren lieben Eltern und allen, die Euch begleiteten noch einmal einen herzlichen Dank und eine ganz große Freude im Herzen, weil Ihr wirklich so eine große Hoffnung, ja oft Rettung in ausweglosen Situationen ermöglicht habt.
Ganz herzliche und dankbare Grüße Euch, auch von meinen bolivianischen Mitschwestern
Eure Schwester Christa
→ Hier könnt Ihr noch einmal alles zur Sternsingeraktion 2014 nachlesen.
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