St. Cäcilia
Eine Seite der Pfarrgemeinde Niederzier
Vill Spass an d´r Freud
Kirche und Karneval sind im Rheinland seit jeher eine Symbiose eingegangen. Nicht umsonst spricht man von rheinischem Katholizismus und meint damit die Einstellung des Rheinländers zu den kleinen Sünden, verbunden mit der Hoffnung, dass der liebe Gott schon ein Auge zudrücken werde. „Et hät noch immer jot jejange“ (es ist noch immer gut gegangen) ist ein Lebensmotto, mit dem sich der Karnevalist bei kleineren Verfehlungen selbst tröstet. Und: „Mer kann jo bichte jon“ (man kann ja beichten gehen). Und viele haben traditionell in den Gottesdiensten auch darum gebetet, dass Petrus an den tollen Tagen für strahlendes Wetter sorgen möge.
Die Herkunft des Wortes „Karneval“ wird verschieden gedeutet. Wahrscheinlich stammt der Begriff von den beiden lateinischen Wörtern „carne vale“, das bedeutet „Fleisch, lebe wohl“ und bezieht sich auf die mit dem Aschermittwoch beginnende Fastenzeit vor Ostern. Der Termin unseres Karnevalstreibens errechnet sich aus dem Ostertermin, von dem ausgehend der Aschermittwoch festgelegt wird.
Seit dem Mittelalter ist der Karneval eng mit der Fastenzeit verbunden und deshalb auch kirchlich geprägt. Wo er von der Fastenzeit abgekoppelt gefeiert wird, verliert er seinen eigentlichen Sinn und auch seine kirchliche Verwurzelung. Er ist dort nicht zielgerichtet auf die Zeit, in der man eben auf vieles verzichtet, und deshalb vorher noch mal ordentlich „auf die Pauke haut“.
Einen Kommentar schreiben